Interview mit Carolina S. Menges: Regulatorik pragmatisch meistern!
Was genau umfasst Ihren Aufgabenbereich in der Akademie Heidelberg?
C. Menges: Ich entwickle und plane verschiedene Veranstaltungsformate und Weiterbildungsangebote für die Zielgruppe Banken. Das bedeutet Konzeption, Programmplanung, Experten- und Partnergewinnung für Seminare, Tagungen und Webinare sowie das Verfassen von Content-Beiträgen. Wer mich kennt, weiß, dass ich mit Leidenschaft, Kreativität und Herzblut neue Themen und Innovationen voranbringe und zugleich Bewährtes achtsam fortsetze. Neben den klassischen Seminaren - online und vor Ort - kümmere ich mich auch darum, Firmen bei der Planung und Durchführung von maßgeschneiderten Schulungen direkt bei ihnen im Haus zu unterstützen. Dazu gehört, den Bedarf an Weiterbildung zu analysieren, Ziele für das Training festzulegen, die Inhalte und Methoden zu planen und die geeigneten Referenten auszuwählen und zu betreuen. Außerdem ist es mir wichtig, innovative Formate und hochwertige Branchentreffen für Führungskräfte zu gestalten. Ich möchte sicherstellen, dass unsere Seminare und Konferenzen den Teilnehmern maximalen Nutzen bringen. Daher arbeite ich eng mit Experten aus der Praxis zusammen, höre aber vor allem auch auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Aus der Praxis für die Praxis ist einer meiner wichtigsten Leitsätze. Unsere Kunden können sich auf exzellentes Know-how sowie die Aktualität unserer Angebote verlassen. Fachbezogen. Praxisorientiert. Genau auf den Punkt.
Was hat Sie zur Akademie geführt?
C. Menges: Nach einer kaufmännischen Lehre und einer Ausbildung zur staatlich geprüften Wirtschaftsassistentin habe ich in Heidelberg Jura studiert. Nach dem Referendariat am Landgericht Karlsruhe habe ich das zweite Juristische Staatsexamen in Baden-Württemberg abgelegt und bin seit 1998 als Rechtsanwältin zugelassen. Nachdem ich einige Jahre bei einem Seminarveranstalter als Bereichsleiterin Banken/Financial Services tätig war, bin ich 2021 zur Akademie gekommen. Hier habe ich das Gefühl, angekommen zu sein.
Was zeichnet Ihrer Ansicht nach die Akademie aus?
C. Menges: Qualität und Leidenschaft. Mit Begeisterung für die Sache erarbeiten wir passgenaue Antworten auf die Herausforderungen unserer Kunden. Nahezu alle unsere Vortragenden kommen aus der Praxis. Hier wird nicht aus dem Elfenbeinturm doziert, es werden Lösungen geboten. Von Praktikern für Praktiker. Begeistert bin ich von der Schnelligkeit, mit der Ideen umgesetzt werden können. Wir machen einfach. Dabei ist die Kommunikation, der Umgang zwischen den Kollegen und allen im Team unkompliziert und leicht. Wir sind eine bunte Mischung im Team. Dabei sind die Entscheidungswege kurz und die Hierarchien flach. Es gibt einen super Zusammenhalt - hier hilft jeder jedem. Und die Du-Mentalität schafft Vertrauen und Nähe.
Was ist im Bereich Banken speziell und anders?
C. Menges: Banken und Finanzdienstleister benötigen bei der Vielzahl an regulatorischen Herausforderungen pragmatische Lösungen. Was machen wir also? Dem Kunden zuhören, seine Bedürfnisse verstehen. Basierend darauf entwickeln wir Seminare, die genau auf die aktuellen Anforderungen zugeschnitten sind und dem Teilnehmer Lösungen oder Lösungsoptionen vorstellen, die es in der Praxis leichter machen, Herausforderungen der Regulierung auf pragmatische Weise anzugehen!
Welchen Nutzen haben Banken, wenn sie Inhouse-Schulungen durch die AH planen und durchführen lassen?
C. Menges: Wir sind ein verlässlicher Partner. Unsere Kunden wissen, dass sie uns vertrauen können. Unsere Schulungen sind gut. Wir bieten Expertenwissen für die Praxis. Wir haben so viel Erfahrung und Know-how zu den spezifischen Themen. Und ein unglaubliches Netzwerk an potenziellen Referenten.
"Wir setzen auf einen pragmatischen Ansatz, um die Vielzahl regulatorischer Anforderungen erfolgreich zu bewältigen."
Carolina S. Menges, geschäftsführende Gesellschafterin der AH Akademie für Fortbildung Heidelberg GmbH
Wonach wählen Sie Ihre Referenten und Mitarbeiter aus?
C. Menges: Wir suchen Vortragende, die aus der Praxis kommen, Referenten, die über fundiertes Fachwissen und umfangreiche Erfahrung auf ihrem jeweiligen Gebiet verfügen, Persönlichkeiten, die für eine regulatorische Anforderungen für ein Problem aus dem Tagesgeschäft schon eine Lösung erarbeitet haben und diese als Option vorstellen können. Dabei nutzen wir häufig Empfehlungen und Referenzen. Zuweilen erleben wir auch Teilnehmende in unseren Schulungen und stellen fest, dass schon viel Expertise und Kommunikations-Skills vorhanden sind und fragen dann, ob diese nicht Lust haben, auch mal selbst vorzutragen.
Was schätzen die Referenten an der Tätigkeit bei der AH?
C. Menges: Wir betreuen unsere Seminare immer durchgehend selbst. Wir sind als Projektleiter, als Konferenzmanager vor Ort bzw. im Online-Seminar immer mit dabei. Wir kümmern uns persönlich um alles rund um die Schulung. Das Mit-dabei-sein garantiert, dass wir in den Themen auf dem Laufenden sind, wir können mehr als mitreden und werden als Ansprechpartner auf Augenhöhe wahrgenommen. Auch falls es mal technische Schwierigkeiten gibt, sind wir zur Stelle.
Für jede Veranstaltung definieren wir gemeinsam mit dem Referenten einen klaren Teilnehmerkreis. Ein homogener Teilnehmerkreis erhöht den Lernerfolg vor Ort. Kriterien hierbei sind u.a. Hierarchien, Kenntnisstand, Erfahrungs- oder Erwartungshintergrund der Teilnehmenden. Das führt dazu, dass sich die Referierenden wohlfühlen, weil ihr Wissen, ihr Vortag auf eine passgenaue Zielgruppe trifft. Die Vermittlung der Lerninhalte macht viel mehr Freude, wenn die Erwartungen und das, was vorgetragen werden soll, deckungsgleich ist.
Wie schaffen Sie eine interaktive und engagierte Lernerfahrung in der Online-Umgebung?
C. Menges: Online braucht Interaktivität, das stimmt. Sich einen Seminartag durchgehend am Rechner zu konzentrieren und Fach Know-how zu verarbeiten, ist schwer. Wir machen es den Teilnehmern leichter. Die Präsentationen sollten sich unterscheiden von Präsenz-Präsentationen. In Aufbau und Gestaltung, aber auch in einem anderen körpersprachlichen Fokus, als Sie es von Präsenz-Seminaren kennen. Unsere Herausforderung lautet: Das Publikum bei der Stange halten. Wie kann das gelingen? Überraschung, Unterhaltung oder Entertainment, Information, Neugierde befriedigen, sich messen oder challengen, Inspiration, zum Nachdenken anregen, Nähe erzeugen, Stimulation durch Ästhetik oder Design.
Wie sichern Sie die Qualität der Kursinhalte?
C. Menges: Unsere Dozierenden sind ausgewiesene Experten auf ihrem Themengebiet. Das stellen wir im Vorfeld sicher. Für jede Veranstaltung erhalten wir eine Rückmeldung durch die Teilnehmenden zu den Referierenden. Das heißt, alle Schulungen werden evaluiert und im Nachgang mit den Dozenten besprochen, auch weil wir ja selbst immer mit dabei sind und so die Bewertungen der Teilnehmer mit unseren Eindrücken abgleichen und gegebenenfalls mit den Referenten nachjustieren. Denn für alle Veranstaltung definieren wir Lernziele, die aufzeigen, welche Fähigkeiten und welches Wissen in der Veranstaltung vermittelt werden. Das Ziel jeder Veranstaltung wird klar beschrieben. Die Beschreibung bezieht sich nicht nur auf die Inhalte bzw. Themen, sondern auf das Wissen, das die Teilnehmer nach dem Besuch der Veranstaltung erworben haben. Jede Dokumentation/Handout wird vom zuständigen Konferenzmanager auf inhaltliche Kongruenz hinsichtlich der Seminarausschreibung geprüft.
Welche Zertifizierungen oder Abschlüsse bietet die Akademie Heidelberg an?
C. Menges: Exemplarisch sind hier die CPE-Punkte zu nennen: CPE (Continuing Professional Education Credits) stehen für ein Konzept der kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung. Sie werden für Fortbildungsaktivitäten vergeben, die in Unternehmen für bestimmte Funktionen wie Certified Internal Auditors (CIAs) und Certified Information Systems Auditor® (CISAs) vorgeschrieben sind. Ziel dieser Vorgaben ist der professionelle Nachweis einer stetigen Wissens- und Kompetenzentwicklung.
Einige unserer Zertifizierungslehrgänge sind durch die Hohenheim Management School mit ECTS-Punktenakkreditiert. ECTS bedeutet European Credit Transfer System. Es ist ein Punktesystem, das an europäischen Hochschulen eingeführt wurde, um die Anerkennung von Studienleistungen zu strukturieren.
§15 FAO: Fachanwälte müssen sich eine bestimmte Stundenzahl im Jahr fortbilden. Zahlreiche Seminare sind für eine Fachanwaltsfortbildung, z.B. Fachanwalt für Kapitalmarktrecht, geeignet und die Teilnehmenden erhalten nach ihrer Teilnahme ein Zertifikat, das den Inhalt, den Dozenten und die Zeitdauer bestätigt, so können Fachanwälte nachweisen, dass sie sich entsprechend der FAO fortgebildet haben.
IDD-Punkte: Versicherungsvertriebsrichtlinie oder Insurance Distribution Directive für Versicherungsvermittler.
Eine Vielzahl unserer Seminare erfüllt die Sachkundenanforderungen der WpHG-MaAnzV, auch das bestätigen wir mit dem entsprechenden Zertifikat.
Welche Möglichkeiten bieten Sie Lernenden, um sich untereinander auszutauschen oder zu vernetzen?
C. Menges: Während des Seminars können die Teilnehmer über den Chat bilateral mit jedem anderen Teilnehmer chatten und sich so vernetzen. Unsere Teilnehmer sind immer mit Klarnamen eingewählt. Wir haben zu einigen unserer Lehrgänge Gruppen auf Linkedin erstellt, in denen sich die Teilnehmer nach ihrer Teilnahme mit den Dozenten und untereinander vernetzen können. In diesen Gruppen finden sich Blogbeiträge, weiterführende Infos zum Thema, Hinweise zu passenden Schulungen und einfach ein Austausch untereinander. Wir bieten den Teilnehmern an, datenschutzkonform sich zu vernetzen, das heißt, alle Teilnehmer einer Veranstaltung, von denen wir die entsprechende Einwilligung haben, erhalten von allen Teilnehmern, die diese Einwilligung ebenfalls gegeben haben, den Namen und die E-Mail-Adresse und können sich so auch im Anschluss an die Schulung miteinander in Kontakt treten.
Wie unterstützen Sie Lernende bei Fragen und Problemen während des Kurses?
C. Menges: Wir sind dabei. Alle technischen und organisatorischen Fragen können im Verlauf der Schulung von uns geklärt werden. Meistens über den Chat im virtuellen Meetingraum oder falls das nicht klappt, rufen wir an oder mailen außerhalb des Zoom-Meetings.
Wenn es um inhaltliche Fragen geht: Hier motivieren wir die Teilnehmer während der Schulung, ihre Fragen direkt über das Mikro an die Dozenten oder in die Runde zu stellen. Sich auszutauschen über das Mikro oder falls das nicht geht, über den Chat oder Telefon. Häufig stellen die Dozenten dann in den Pausen oder im Nachgang noch weiterführende Informationen zur Verfügung.
Gibt es Erfolgsgeschichten, Feedback von Teilnehmenden oder persönliche Highlights, die Sie in Ihrer Arbeit bestätigen?
C. Menges: Das gibt es ganz häufig und das ist auch ein großer Teil der Freude, die mir mein Beruf macht. Bei jedem Seminar, das stattfindet, ist bei mir auch nach vielen Jahren immer noch eine gewisse Grundanspannung vorhanden. Klappt alles? Passt alles? Matchen Erwartung und Programm? Wenn die Schulung dann zu Ende ist, formulieren die Teilnehmer in der Feedbackrunde oder in den Bewertungsbögen, dass es einen intensiven Know-How-Transfer gegeben hat, dass Erwartungen erfüllt wurden, dass Fragen beantwortet und vielleicht Kontakte geknüpft werden konnten. Das erfüllt mich immer wieder mit Freude und gibt mir Bestätigung.
Und tatsächlich gibt es ein kleines, ganz anderes Highlight. Ich konnte einmal miterleben, wie eine Teilnehmerin und ein Dozent sich während einer Schulung kennengelernt haben und im Verlauf des Tages eine positive Spannung entwickelt hat, die nicht zu übersehen war… und viele Monate später hat mir der Dozent gesagt, dass er mir ewig dankbar sein würde, für dieses Seminar, denn nun war er mit der damaligen Teilnehmerin verheiratet.
Was aus dem Programm der Akademie reizt Sie am meisten?
C. Menges: Die monatlichen Experten-Circles. Das finde ich ein großartiges Format. Erfahrene Praktiker*innen erhalten hier zu Ihrem jeweiligen Fachgebiet ein regelmäßiges interaktives und hocheffizientes Forum zum fachlichen Austausch bei minimalem Zeitaufwand.
Es findet jeden Monat eine virtuelle Sitzung von jeweils ungefähr 60-75 Minuten statt. Diese Sitzungen beginnen in der Regel mit einem Einstiegs-Vortrag, dessen Dauer und Ausführlichkeit themenabhängig gestaltet wird. Im Anschluss daran findet eine offene Diskussion und die Klärung von Fragen statt. Den Mitgliedern steht ein kennwortgeschützter Mitgliederbereich zur Verfügung, in dem die Aufnahmen der Sitzungen und die Vortragsunterlagen heruntergeladen werden können. So haben sie die Möglichkeit, Sitzungen, die sie aus Termingründen nicht wahrnehmen konnten, nachzuverfolgen oder auch bestimmte Themen noch einmal zu hören und so zu vertiefen. Diese Expertenrunden leben von der intensiven Beteiligung ihrer Mitglieder und von deren Bereitschaft, eigene Sichtweisen und Einschätzungen einzubringen und ganz offen zu diskutieren.
Gibt es Pläne für die Weiterentwicklung des Bereichs?
C. Menges: Jede Menge. Die Themen gehen uns nicht aus und wir testen immer wieder neue Formate und Konzepte. Zum Beispiel werden wir im Herbst mit einer 12-teiligen Online-Schulungsreihe starten, bei der wir uns zum Netzwerken zusätzlich persönlich treffen. Ein unkompliziertes Abendessen mit Get-together und ein Fach- oder Sachvortrag, bei dem auch der Entainment-Faktor nicht zu kurz kommt.